Hauptinhaltsbereich
Veranstaltung der Landesinitiative Gesundheitsförderung und Prävention zum Abschluss des Schwerpunkts "Seelische Gesundheit"
Dokumentation der Veranstaltung am 26.09.2024
Mit rund 50 Teilnehmenden haben die Akteurinnen und Akteure der Landesinitiative Gesundheitsförderung und Prävention auf das Schwerpunktthema "Seelische Gesundheit" zurückgeblickt. Seit 2020 arbeiten Mitglieder unter anderem aus Ministerien, Kommunen, Wissenschaft und Wohlfahrtspflege entlang der Lebensphasen Aufwachsen, Lebensmitte und Alter in drei Arbeitsgruppen und einer Querschnittsinitiative zur "Seelischen Gesundheit und Stadtentwicklung" zu diesem Thema.
Staatssekretär Matthias Heidmeier begrüßte zum Veranstaltungsbeginn die Teilnehmenden und zog eine positive Bilanz aus der Arbeit der vergangenen Jahre, wies aber auch auf die fortbestehende Relevanz des Themas seelische Gesundheit für die Präventionslandschaft in Nordrhein-Westfalen hin.
Dem schloss sich Dr. Simone Gurlit, Direktorin des Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen, in ihren Grußworten an und blickte auf die langjährigen Initiativen zur Gesundheitsförderung und Prävention in Nordrhein-Westfalen zurück. Unter Bezugnahme auf die Datenlage, die nach wie vor hohen Handlungsbedarf zur Förderung der psychischen Gesundheit aufzeigt, stellte sie die Handlungsschwerpunkte der drei Arbeitsgruppen der Landesinitiative sowie der Querschnittsinitiative "Seelische Gesundheit und Stadtentwicklung" vor.
Melany Richter, Leiterin des Referates für Prävention, Psychische Gesundheit und Sucht im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, dankte in ihren Grußworten den Teilnehmenden für ihr Engagement in den Arbeitsgruppen und der Querschnittsinitiative und für die erreichten Ergebnisse.
Den Tag begleitete in ihrer wertschätzenden und motivierenden Art Cornelia Benninghoven als Moderatorin.
Gesundheitsförderung und Prävention - wo stehen wir und wo wollen wir hin?
Nach einer kurzen Einführung in das Thema seelische Gesundheit und einem Blick auf die aktuelle Datenlage, die die Notwendigkeit zur Förderung dieser für alle Altersgruppen unterstreicht, betonte Prof. Dr. med. Dr. Christine Joisten vom Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft an der Deutschen Sporthochschule Köln die Bedeutung von Lebenskompetenzen (z. B. Entscheidungsfähigkeit, Problemlösungskompetenz sowie kreatives und kritisches Denken) für eine erfolgreiche Gesundheitsförderung. Um diese Kompetenzen zu fördern, sei ein integrierter Ansatz notwendig, der neben seelischer Gesundheit auch die Themen Bewegung, Ernährung und Reduktion vermeidbarer Medienzeiten langfristig in allen Lebensbereichen verankere. Isolierte Maßnahmen sollten daher vermieden werden und stattdessen sollte eine zunehmende Kooperation zwischen Akteurinnen und Akteuren auf verschiedenen Ebenen, z. B. in Lebenswelten, stattfinden. Prof. Joisten stellt als einen möglichen Ansatz die "Community-Based Participatory Research" (CBPR) als einen partnerschaftlichen Forschungs- und Förderansatz vor.
Förderung der psychischen Gesundheit in Lebenswelten - Ansätze und Erfahrungen aus dem Projekt Urban Mental Health
Dr. Lukka Popp vom Forschungs- und Behandlungszentrum für psychische Gesundheit der Ruhr-Universität Bochum legte den Schwerpunkt ihres Vortrags auf die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen: Seit der Corona-Pandemie nehmen psychische Störungen zu, die bis ins Erwachsenenalter hineinwirken. Obwohl die Risikofaktoren bekannt sind, gibt es noch keine umfassenden Ansätze, um gegenzusteuern. Mit dem Urban Mental Health-Projekt wird derzeit versucht, flächendeckend evidenzbasiertes Wissen und Handeln an Fachkräfte zu vermitteln, die mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten. Darin wird evidenzbasiertes, psychologisches Handeln direkt in den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen über Fachkräfte implementiert. Es werden die Ansätze der Verhaltens- und Verhältnisprävention kombiniert. Erste Rückmeldungen der Akteurinnen und Akteure sowie Hinweise auf die Machbarkeit des Programms wurden vorgestellt.
Blitzlichter aus den Arbeitsgruppen und der Querschnittsinitiative
Den Abschluss des Vormittags bildeten kurze Berichte aus den drei Arbeitsgruppen und der Querschnittsinitiative. Vertreterinnen und Vertreter stellten in einem Gespräch mit der Moderatorin Cornelia Benninghoven die Ziele, Schwerpunktsetzungen und die umgesetzten Maßnahmen der vergangenen fünf Jahre gemeinsamer Arbeit dar.
Vernetzung, Diskussion & Austausch
Nach der Mittagspause hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, in Kleingruppen ihre Mitwirkung an der Landesinitiative zu reflektieren: Welchen Beitrag konnten sie zum Netzwerk der Landesinitiative beitragen? Welche Ansätze in der Zusammenarbeit haben sich bewährt? Was hat in den Netzwerken der Arbeitsgruppen gut funktioniert? Gleichzeitig wurde der Fokus in die Zukunft gerichtet: Was wünschen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppen für die künftige Zusammenarbeit zu dem neuen Schwerpunktthema? Welche Strukturen und Kommunikationsformen sind wünschenswert? Diese Hinweise fließen in die Ausgestaltung des neuen Schwerpunkts ab 1. Januar 2025 ein.
Die Aktivitäten der einzelnen AGs wurden auf Postern zusammengefasst und während der Veranstaltung ausgestellt:
Arbeitsgruppe "Gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen"
Die Veranstaltung in der Zusammenschau - SlamRecording von HannaH Rau
Den Abschluss des Tages gestaltete HannaH Rau. Mit ihrem SlamRecording fasste sie auf pointierte und humorvolle Weise den Tag für die Teilnehmenden zusammen. Hinweis der Künstlerin: "Der nachfolgende Text ist Slam-Poetry und sollte als Performance gesehen und gehört werden. Selbst gelesen verschwinden eventuell Intensität, Rhythmus und Reim."
Dankeschön!
Wir möchten den Mitwirkenden und Beteiligten an der Landesinitiative Gesundheitsförderung und Prävention unseren großen Dank aussprechen! Ihre Ideen und Ihr Engagement haben die Ergebnisse der Landesinitiative und vor allem der Arbeitsgruppen geprägt und bereichert. Dank Ihnen konnten wesentliche Impulse zur Verbesserung der seelischen Gesundheit der nordrhein-westfälischen Bevölkerung gesetzt werden.