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Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt

Die Landesinitiative Gesundheitsförderung und Prävention sieht einen dritten Handlungsschwerpunkt in der Stärkung der seelischen Gesundheit für Menschen in der mittleren Lebensphase. Diese Lebensphase steht vor allem im Zeichen der Erwerbstätigkeit und dem Spannungsfeld der Vereinbarkeit des Arbeitslebens mit privaten Verpflichtungen wie Familie, Kinderbetreuung oder der Pflege Angehöriger.

Der stetige Wandel der Arbeitswelt bringt neben neuen Freiheiten durch digitale Möglichkeiten gleichzeitig Belastungsfaktoren wie Arbeitsverdichtung, Zeit- und Termindruck sowie veränderte Rollenbilder in Bezug auf Arbeit und familiäre Verpflichtungen mit sich.

Diese arbeitsbedingten Belastungen nehmen Einfluss auf die körperliche und seelische Gesundheit. Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit führen vermehrt zu Arbeitsunfähigkeit und einem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Arbeitsleben. So verursachen psychische Störungen im Verhältnis zu anderen Krankheitsgruppen die längste Ausfalldauer mit 37 Krankheitstagen je Fall.[1] Inzwischen ist diese Diagnose sogar für 43 % der Frühverrentungen ursächlich.[2] Laut der Beschäftigtenbefragung NRW zählen psychische Belastungs- und Beanspruchungsfaktoren durch die Arbeit zu den am Häufigsten genannten.[3]

Ziel ist es, diese neuen Arbeitsbedingungen gesundheitsgerecht zu gestalten und zielgruppenspezifische Ansätze zu entwickeln, um Belastungen zu mindern und die Beschäftigungsfähigkeit in Nordrhein-Westfalen zu erhalten und zu fördern.

[1] Knieps F., Pfaff H. (Hrsg.): BKK Gesundheitsreport 2019. Berlin: MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2019.

[2] Deutsche Rentenversicherung Bund (Hrsg.): Rentenversicherung in Zahlen 2018. Berlin: Deutsche Rentenversicherung Bund 2018.

[3] LIA (Hrsg.): Interne Auswertung der Beschäftigtenbefragung NRW 2018/19. Bochum: Landesinstitut für Arbeitsgestaltung 2020 (unveröffentlicht).